Über das Verstehen von Musik
by Thomas Friedrich 2020-05-11 17:42:41
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Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Universität zu Köln (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Musikästhetik, 2 Quellen im Literaturverzeichni... Read more
Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Universität zu Köln (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Musikästhetik, 2 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist nicht allzu lange her, als ich zum ersten Mal mehr oder weniger zufällig Richard Strauss' Also sprach Zarathustra hörte. Gleich zu Beginn hatte ich den zu erwartenden Aha-Effekt. Ach, das ist das! 2001: Odyssee im Weltraum. Stanley Kubrick. Die Sonne geht auf über einer urzeitlichen Steppe. Einer unserer behaarten Vorfahren entdeckt den Oberschenkelknochen eines Tapirs als Werkzeug, als Waffe und schlägt erst langsam und zurückhaltend, dann immer ekstatischer und aggressiver damit um sich. Das ist also die Vorrede von Also sprach Zarathustra, die musikalische Interpretation Strauss' zum gleichnamigen ersten Kapitel des ebenfalls gleichnamigen Buches von Friedrich Nietzsche, welches mir nur zu gut bekannt war. Und plötzlich verstand ich auch. Just in diesem Moment verstand ich, was erst Strauss in seinem Thema und dann mit Strauss Kubrick in seinem Film damit ausdrücken wollten. Den Sonnenaufgang! Die Morgenröte! Wie offensichtlich! Nach 10jähriger Einsamkeit im Gebirge, das Nietzsches Prophet Zarathustra zu seinem 30. Lebensjahr aufgesucht hatte, beschließt er seinen Berg und seinen Höhle wieder zu verlassen, um hinunter zu den Menschen zu gehen. Er wurde seiner Weisheit überdrüssig und möchte nun 'verschenken und austeilen, bis die Weisen unter den Menschen wieder einmal ihrer Torheit und die Armen wieder einmal ihres Reichtums froh geworden sind' (Nietzsche 1976: 11). Gleich der Sonne will er nun (hin)untergehen, sowie er einst (hin)aufgegangen ist. Dieser aufbruchsverkündende Sonnenaufgang war also gemeint. Kein gewöhnlicher Sonnenaufgang etwa, sondern eine nietzscheanische Morgendämmerung. Eine bedeutende Zäsur, ein neuer revolutionärer Schritt von einer evolutionären Stufe zur nächsten. Ich hörte mir die Vorrede noch einige Male an, erfreute mich an meiner neuen Sichtweise und folgte dann fort mit dem Hören der restlichen Kapitel, das einige interessante Reflexionen mit sich brachte, welche ich nun versuchen möchte nachzuzeichnen. Less
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  • 9
  • GRIN Verlag GmbH
  • January 1, 2007
  • 9783638683692
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