'Strategie des Friedens' und 'Wandel durch Annäherung' als Ursprünge der 'Neuen Ostpolitik'
by Stefan Saager
2020-05-08 04:57:40
'Strategie des Friedens' und 'Wandel durch Annäherung' als Ursprünge der 'Neuen Ostpolitik'
by Stefan Saager
2020-05-08 04:57:40
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Osteuropa, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract:...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Osteuropa, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Verleihung des Friedensnobelpreises an Willy Brandt im Jahre 1971, für seine auf
Entspannung und Ausgleich mit den Staaten Osteuropas ausgerichtete Ostpolitik, war ein fast
zehnjähriger Umdenkungsprozess in der deutschen Politik vorausgegangen. Hallsteindoktrin
sowie die enormen Einflussmöglichkeiten 13 Millionen Vertriebener und ihrer
Interessenverbände sorgten zu Beginn der 60er-Jahre für die Ausbildung eines
gesellschaftlichen und politischen Tabus bezüglich einen Annäherung gegenüber den östlichen
Nachbarn. Selbst auf dem Wirtschaftssektor wurden Zugeständnisse des Bundeskanzlers
Adenauer, welche eine Erhöhung des Handelsvolumens mit den Staaten Osteuropas zuließen,
nur sehr zögernd und aufgrund erheblichen Drucks von Seiten der parlamentarischen
Opposition und der westdeutschen Industrie, gemacht.
Durch Adenauers konsequente Westbindung, deren Priorität weit vor der einer möglichen
Wiedervereinigung mit dem Teil Deutschlands, der sich selbst den Namen 'Deutsche
Demokratische Republik' gegeben hatte, lag, und die Bindung an den Starken Partner USA,
kam es zu erheblicher Unruhe, als gerade dieser Partner, in Person seines jungen Präsidenten
John F. Kennedy, eine 'Strategie des Friedens' beschwor und das Aufeinanderzugehen beider
Blöcke forderte. Nur einen Monat später nahmen der Regierende Bürgermeister Berlins, Willy
Brandt und sein Sprecher Egon Bahr diese Anregung auf und forderten in ihren Reden vor der
Evangelischen Akademie Tutzing einen 'Wandel durch Annäherung'. Damit sollte eine
Wandlung beginnen, 'die von Außenminister Schröder unter Adenauer und Erhardt vorbereitet,
von Außenminister Willy Brandt in den Jahren der großen Koalition begonnen und von
Bundeskanzler Brandt und Außenminister Scheel [...] zum Durchbruch gebracht wurde'.
Im Folgenden sollen die Reden vor der American University und der Evangelischen Akademie
Tutzing näher beleuchtet werden, wobei der Einfluss Kennedys Strategie auf die Entwicklung
der deutschen Ostpolitik im Mittelpunkt stehen wird. Dazu werden beide Reden in den
historischen Kontext eingeordnet und explizit vorgestellt wodurch die anschließend gezeigten
deutschland- und weltpolitischen Auswirkungen verständlich werden. Im vierten Kapitel wird
dann die Entwicklung beider Strategien beschrieben, wobei der Schwerpunkt naturgemäß auf
dem in Deutschland weiter um sich greifenden Konzept des Wandels durch Annäherung liegen
wird.
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