Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Theater und Film - beide Medien sind gleichsam darstellende Künste, die Narration beinhalten und sich dabei auf sich ähnelnde Zeichensysteme beziehen. Dem entsprechend konstituieren sich um diese Schnittpunkte etwaige Grauzonen, die Theater und Film fortwährend konkurrieren lassen, jedoch ebenso konstruierende Kommunikationen zulassen. Bei der Darstellung von Raum soll explizit die unterschiedliche Umsetzung des filmischen und theatralen Raumes durch eine dynamische und statische Betrachtungsweise untersucht werden. Während dieses Raumdiskurses wird auf die Illusion der Realitätsreproduktion eingegangen und hinterfragt, in wie fern diese vom Rezipienten bedingt wird. Durch das fehlen von optischen Reizen hinsichtlich der Bühnenarchitektur wird der Zuschauer einerseits desillusioniert und sich dem künstlichen Wesen des Films »Dogville« bewusst, andererseits jedoch bildet er sich gerade deswegen eine eigene, innere Illusion. In wie weit nun Illusion und Desillusion kooperieren oder nicht, wird eine weitere Fragestellung sein. Dazu fließen weitere Gedanken zu Lacans Theorie des Imaginären ein, die Einklang mit dem Film finden und Aufschlüsse zur imaginativen Filmrezeption geben sollen. Ferner sollen Filmsprache und Filmsemiotik mit ihrer unterschiedlichen Wertigkeit theatraler und filmischer Zeichen dargestellt und dabei der Mobilitätsanspruch im jeweiligen Medium untersucht werden. Gegenwart, Körper und Schauspielkunst befassen sich mit der grundlegenden Differenz zwischen Theater und Film und der Anwesenheit bzw. Abwesenheit des Darstellers und erläutert dabei die Folgen für die Körper-Raum-Beziehung, sowie für das darstellende Spiel. Der Ton in »Dogville« spielt scheinbar eine ähnliche Rolle, wie die realitätsannähernden Geräuscheinspielungen auf der Bühne. Deshalb soll sich folgend mit der Valenz der Akustik beschäftigt werden, die in diesem Film eine besondere Qualität erhält. Das Wesen des Imaginären im Film wird hierbei zu analysieren und dessen Funktion hinsichtlich der Filmwirkung und der Rezeption auszuarbeiten sein, wobei die innere Rede nach Ejchenbaum eine Rolle spielen wird. »Dogville« ist vielleicht ein sehr radikaler Entwurf, weil er auf Visualisierung durch ein architektonisches Szenenbild weitestgehend verzichtet. Jedoch zeichnet gerade diese Eigenschaft den Film aus, um ihn adäquat einem Vergleich zum Theater zu unterziehen.
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