'Reinventing Government' - Die zentralen Thesen von Osborne/Gaebler in institutionenökonomischer Interpretation
by Christian Inatowitz
2020-05-08 04:15:56
'Reinventing Government' - Die zentralen Thesen von Osborne/Gaebler in institutionenökonomischer Interpretation
by Christian Inatowitz
2020-05-08 04:15:56
Diplomarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Organisation und Verwaltung, Note: 1.4, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der für ein Buch über öffentliche Verwaltung bemerkenswerte Erfolg des Bestsellers 'Reinventing...
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Diplomarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Organisation und Verwaltung, Note: 1.4, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der für ein Buch über öffentliche Verwaltung bemerkenswerte Erfolg des Bestsellers 'Reinventing Government' von David Osborne und Ted Gaebler (1993) mag die Unzufriedenheit der Bevölkerung angesichts der stereotypen Antworten von Sparappellen und steigenden Fiskaldrucks auf das Dilemma von leeren Staatskassen bei zunehmender Aufgabenfülle des Staates widerspiegeln. Die Autoren empfehlen einen dritten Weg: die politisch gewünschten Aufgaben als Datum zu betrachten und sie mit geringerem Ressourcenaufwand effektiv zu erfüllen - eine Effizienzsteigerung1 der öffentlichen Verwaltung. Darüber hinaus ist eine 'schöpferische Zerstörung' (Schumpeter) der hergebrachten Denkweisen und Strukturen notwendig: Die Bürokratie in ihrer existierenden Form2 der stan-dardisierten Leistungserstellung ist den Flexibilität erfordernden Problemlagen der komplexen Industriegesellschaft nicht mehr angemessen (Osborne/Gaebler 1993: 12 ff.), eine Neubegründung des Verhältnisses der Aufgaben des Staates als regulierend-normensetzender Rechtsschutz- und als Leistungsstaat tut Not (Picot/Wolf 1992: 53) [...] 1 Die Problematik eines geeigneten Effizienzmaßstabes beim Vergleich öffentlicher und privater Versorgungsarrangements (s. Engelhardt 1990: 35 ff.) wird im resümierenden Schlußkapitel aufgegriffen. Hier gilt obige 'Arbeitsdefinition', einen gegebenen Output mit weniger Input zu erreichen ist verglichen mit dem Status Quo effizienter. Weitere Kriterien ergeben sich aus der institutionenök. Sichtweise, die über keinen eindeutigen Effizienzbegriff verfügt, sondern statt dessen 'pragmatisch einzelne institutionelle Arrangements im Hinblick auf ihre komparativen Vorteile bewertet' (Brücker 1995: 57; s. unten, Kapitel 2). 2Osborne/Gaebler haben ein Buch für den US-amerikanischen Markt geschrieben, mit Beispielen und Lösungsstrategien, die sich an amerikanischen Verhältnissen orientieren. Auf die mangelnde Verallgemeinerbarkeit sei hier mit Budäus (1988) hingewiesen, der erwähnt, daß z.B. in den USA im Gegensatz zur Bundesrepublik der Staat als Eigentümer öffentlicher Unternehmen kaum eine Rolle spielt, und entsprechende Funktionen durch Regulierung (Public Utilities) zu erreichen versucht werden (S. 2).
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